Trauer hat zwei Gesichter, manchmal sogar noch mehr!

Trauer ist das, was wir fühlen, wenn wir einen nahen Angehörigen, einen geliebten Menschen oder einfach jemanden, der zu uns gehört, verlieren.

Trauer gibt es nicht nur in Verbindung mit dem Tod, dort begegnet sie uns aber am unbarmherzigsten.
Sie reißt uns erst einmal den Boden unter den Füßen weg – sie nimmt uns manchmal die Luft zum Atmen und lässt uns jede Hoffnung verlieren.

Ja – das ist das eine Gesicht von Trauer.

Ein anderes Gesicht der Trauer ist, dass wir sie brauchen.

Sie ist ein Teil von uns, der zum Vorschein kommt, wenn das Unfassbare passiert - wir einen Menschen verlieren, der uns nahe steht und „die Seele überläuft“.

Trauer ist ein Prozess und hilft, das Geschehene zu fassen; sie hilft uns zuzulassen, dass wir traurig und verzweifelt sein dürfen, dass wir uns eingestehen dürfen, kraftlos zu sein und vieles schwer erscheint, was wir bisher doch gut und leicht erledigt haben.

Die Trauer hilft, sich selbst ein Stück mehr kennen zu lernen. Sie hilft, das Schicksal annehmen zu können, einen geliebten Menschen gehen lassen zu müssen und begleitet uns dabei, ihn zu verabschieden und einen Platz einzuräumen, den er oder sie ein Leben lang bei uns haben wird.

Sie hilft, uns auszusöhnen und neue Hoffnung zulassen zu können - damit wir irgendwann dem Tag wieder die Chance geben können, ein guter Tag zu werden.

Die Zeit der Trauer ist eine Zeit, die wir durchleben müssen und auch wollen. Fragt man Trauernde, ob sie ihre Trauer nicht mehr haben wollen, dann verneinen die meisten das - sie brauchen die Trauer für eine ganze Zeit. Sie ist Begleiter und Verbindung – oft ist das gut so und ein gesunder Prozess.